Widerstande gegen "Order von oben"
24.10.2015
Der Ablauf des Infomarktes, den das Regierungspräsidium (RP) Freiburg am Freitag vergangener Woche in Burkheim zum Hochwasserschutz veranstaltet hat, ist vielen Besuchern des
Abends sauer aufgestoßen. Allein schon die überaus spärliche Bestuhlung wurde als Affront empfunden. Stehend musste die große Mehrzahl der gut 200 Zuhörer 3 Stunden lang den
Abend über sich ergehen lassen. Sehr kritisch vermerkten viele Teilnehmer, dass die einladende Behörde verhindert hatte, dass öffentlich zu der von der Bürgerinitiative
vorgeschlagenen und den Städten Breisach und Vogtsburg bevorzugten ökologischen Schlutenlösung Plus Stellung genommen werden konnte. Der Wunsch von Bürgermeister Benjamin
Bohn, den Alternativvorschlag im Plenum zu thematisieren, hatte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer rundweg ignoriert. Für das RP stand allein die Information über seine
Entscheidung zugunsten ökologischer Flutungen beim Bau des Hochwasserrückhalteraums Breisach-Burkheim auf der Agenda. Anderes war nicht vorgesehen.
Natürlich bleibt es jedem Veranstalter selbst überlassen, wie er den Ablauf eines öffentlichen Informationsabends gestaltet, und das RP hat sich ganz bewusst dagegen
entschieden, auf dem Infomarkt eine breite Diskussion um die Rheinretention zuzulassen. Immerhin ist diese ja in den letzten Jahren sehr umfangreich geführt worden.
Alle gegensätzlichen Argumente wurden ausgetauscht, das Für und Wider hinreichend öffentlich behandelt. Dennoch wurde von vielen Betroffenen und Kritikern der ökologischen
Flutungen die Veranstaltungsregie des Regierungspräsidiums in Burkheim als schlechter Stil empfunden.
Nun darf man darauf gespannt sein, wie der zweite Infomarkt am kommenden Dienstag in der Breisacher Stadthalle (18 bis 21 Uhr) ablaufen wird, und ob die Teilnehmer
sich die "Order von oben" über den Ablauf des Abends widerstandslos gefallen lassen werden.
Den ungekürzten Text können Sie hier einsehen.
Zum BZ Artikel
Quelle BZ-Artikel vom Sa, 24. Oktober 2015