Land muss gegen Schnakenplage vorgehen
30.08.2016
2016 ist ein Schnaken-Jahr. Rund drei- bis viermal so viele Stechmücken wie sonst sind in der Region unterwegs, um auf der Suche nach Nahrung Menschen und Tieren Blut abzusaugen. Besonders die Bewohner der Städte und Gemeinden entlang des Rheins wissen davon ein Lied zu singen.
Im Polder Kulturwehr Breisach hat das Regierungspräsidium Schluten anlegen lassen, um das Gebiet später einmal fluten zu können. Diese Senken haben sich jetzt aber bereits mit Wasser gefüllt und bieten Schnaken ideale Voraussetzungen für die Eiablage.
Wegen der Schnakenplage hat sich nun Lothar Neumann, Vorsitzender der Bürgerinitiative für eine verträgliche Retention Breisach/Burkheim, an das Regierungspräsidium gewandt. Er fordert eine Bekämpfung der Plagegeister im Raum Breisach.
Geplant sind unter anderem sogenannte ökologische Flutungen. Dafür wurden im Rheinwald bereits Schluten, also ausgebaggerte Senken, angelegt, mit deren Hilfe das Wasser in den Wald strömen soll, wenn er ökologisch geflutet wird.
Die Schnaken freuen sich
Durch die starken Regenfälle im Frühjahr und im Sommer steht in diesen Schluten aber bereits Wasser, bevor überhaupt mit den ökologischen Flutungen begonnen wird. "Dort finden die Schnaken ideale Voraussetzungen, um sich zu vermehren", sagt Neumann. Erschwerend komme hinzu, dass im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden am Rhein weder Breisach noch Vogtsburg Mitglied bei der Kabs, der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage, seien.
Durch die starken Regenfälle im Frühjahr und im Sommer steht in diesen Schluten aber bereits Wasser, bevor überhaupt mit den ökologischen Flutungen begonnen wird. "Dort finden die Schnaken ideale Voraussetzungen, um sich zu vermehren", sagt Neumann. Erschwerend komme hinzu, dass im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden am Rhein weder Breisach noch Vogtsburg Mitglied bei der Kabs, der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage, seien.
Neumann hat nun an das Freiburger Regierungspräsidium geschrieben und darum gebeten, dass die Behörde die Kabs beauftragt, auch in Breisach tätig zu werden – und zwar auf Kosten des Landes. Als Begründung weist der Vorsitzende der Bürgerinitiative auf den Planfeststellungsbeschluss für den Polder Kulturwehr Breisach hin. Denn dort steht unter dem Stichwort "Schnakenbekämpfung" wörtlich: "Durch stehende Gewässerbereiche wird mit einer deutlichen Zunahme der Schnakenplage gerechnet, es sei daher sicherzustellen, dass die Schnakenbekämpfungsmaßnahmen in ausreichendem Umfang durch das Land Baden-Württemberg als Vorhabensträger erfolgen werden und die Bekämpfung durch die Kabs durchgeführt wird."
Untersuchungen haben begonnen
Das Freiburger Regierungspräsidium hat Neumann inzwischen auf seinen Brief geantwortet. Peter Gültner teilt ihm im Auftrag der Behörde mit, dass bereits am 13. Juli eine Ortsbesichtigung mit dem Regionalleiter der Kabs stattgefunden habe, um die Aufnahme des Rückhalteraums in das Bekämpfungsgebiet der Kabs vorzubereiten.
Das Freiburger Regierungspräsidium hat Neumann inzwischen auf seinen Brief geantwortet. Peter Gültner teilt ihm im Auftrag der Behörde mit, dass bereits am 13. Juli eine Ortsbesichtigung mit dem Regionalleiter der Kabs stattgefunden habe, um die Aufnahme des Rückhalteraums in das Bekämpfungsgebiet der Kabs vorzubereiten.
Gleichzeitig sei vorgesehen, dass die Kabs noch in diesem Jahr mit Untersuchungen für eine gezielte Bekämpfung der Plagegeister beginnt. Eine aktuelle Schnakenplage, die über das derzeit übliche Maß hinausgeht, habe man aber weder im Breisacher Rheinwald noch an den zum Teil mit Wasser gefüllten Schluten und Senken feststellen können.
Dem widerspricht Lothar Neumann allerdings energisch. "Natürlich gibt es im Breisacher Rheinwald in diesem Jahr deutlich mehr Schnaken als sonst", betont er. Das Land habe sich im Planfeststellungsbeschluss verpflichtet, etwas gegen eine Schnakenplage zu tun, also sollten die Verantwortlichen jetzt auch handeln.
Sehen Sie hier das Video zum Bericht.
Den ungekürzten Text können Sie hier einsehen.
Zum BZ Artikel
Quelle BZ-Artikel vom Mo, 29. August 2016