SPD Politiker auf Einladung der BI in Breisach
Foto: Julius Steckmeister
Die BI (Bürgerinitiative) für eine verträgliche Retention Breisach/Burkheim war auf politischer Ebene tätig. Der SPD Landtagsabgeordneten Gabi Rolland und der SPD Kreisvorsitzenden und Mitglied des Kreistages Dr. Birte Könnecke wurden die von der BI gesehenen Nachteile von ökologischen Flutungen analog der Pläne des Landesprojekts IRP (Integriertes Rheinproramm) für den Polder Breisach/Burkheim vorgetragen. Da ging es vor allen Dingen um Betroffenheiten der Anliegergemeinden Breisach, Vogtsburg-Burkheim und Sasbach. Bürgermeister Benjmin Bohn aus der Stadt Vogtsburg betonte, dass es im laufenden Planfeststellungverfahren der Politik bedarf, um die verträglichste Form im Rahmen des IRP errreichen zu können.
Die Fronten sind klar. Auf der einen Seite steht das Regierungspräsidium, das im Rahmen des IRP die ökologischen Flutungen will. Damit soll der Wald an die Bedingungen gewöhnt werden und sich dazu langfristig in einen Auenwald umwandeln. Der Auenwald benötigt Wasser in der Fläche und das bieten eben ökologische Flutungen. Dagegen will die BI eine Schlutenlösung plus, bei der nur die vorhandenen Schluten geflutet werden, wenn der Retentionsfall eintritt. Die BI ist dabei nicht generell gegen Hochwasserschutz, sucht aber ökologisch die verträglichste Lösung.
Bürgermeister Benjamin Bohn betonte, dass der Wald Naherholungsgebiet für die betroffenen Gemeinden ist. Ein Naturpark als Naturschutzgebiet, der nicht nur bei Hochwasser sondern auch bei den geplant anhaltenden jährlichen ökologischen Flutungen unter Wasser steht. Vorbei ist es dann für die Einheimischen und Touristen mit dem erholsamen Ausflug in den nahen Wald. Am Ende heißt es nur noch eingeschränkte Nutzung mit zusätzlichen Nachwirkungen (Schlammablagerungen u.a.) für die Erholungssuchenden. "Ein unschätzbarer Wert geht verloren" sagte Bohn. Dazu kommen noch Betroffenheiten für Vereine. Angel-, Sport- und Vereinigte Motorsportvereine sind insbesondere betroffen.
Lothar Neumann, der Vorsitzende der BI ergänzete, dass der Badesee Burkheim und die Quelltöpfe schützenswertes Gut seien. "Diese liegen in einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet und es ist nicht hinnehmbar, dass Flora und Fauna und insbesondere die schützenswerten Gewässer andauernd mit Rheinwasser, Schlamm und Kies kontaminiert werden. Wir wollen Fliespolder und damit die Schlutenlösung plus" sagte Neumann.
Am Ende erklärte Gabi Rolland, dass die Planungsbehörde und nicht die Politik entscheide. Sie sei zwar bislang Befürworterin der ökologischen Flutungen. Einiges habe sie nun doch zum Nachdenken angeregt und dabei nannte sie namentlich "ungezügelte Ingenieurbauwerke beim Hochwasserschutz". Sie sagte zu, den Landesminister Franz Untersteller für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zu konsultieren, um eine Vorort Begegnung mit den Betroffenen zu ermöglichen. Bislang hat Franz Untersteller vom Bündnis 90/Die Grünen noch keinem Ersuchen von regionalen Vertretern der betroffenen Gemeinden stattgegeben. Dr. Birte Könnecke fand die Argumente der BI überzeugend und verlangte weniger gezielte und gewollte Eingriffe in die Natur.
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