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Aktuelles

Schlamm- und Mülleintrag nach Flutungen

Welchen massiven Eingriff „ökologische“ Flutungen für die natürliche Ökologie darstellen, zeigen einige Bilder.
Sie sind Anfang Januar 2018 im südlichsten Zipfel des Taubergießen nahe Leopoldkanal aufgenommen worden. Der Taubergießen ist ein Naturschutzgebiet, das seit Jahren mit „Öko“flutungen „beglückt“ wird. Im Süden durch Wasser des Leopoldkanals, im Norden mit Rheinwasser.
 
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Nach jeder Flutung gibt es unglaublichen Schlamm- und Mülleintrag. Häufig reißt das Wasser Brücken und Bauwerke weg, so dilettantisch läuft alles ab. Arbeiter vom Bauhof dürfen danach in vielen, vielen Arbeitsstunden den Wald säubern, damit‘s optisch nicht so schlimm aussieht. Im Sommer wuchert im Taubergießen, ähnlich wie in den Poldern Altenheim, zunehmend Brennnessel und Springkraut, dessen Samen mit den Flutungen sehr effizient weiter verbreitet werden. Im sumpfigen Flutungsgebiet entstehen nach Rückgang des Wassers unzählige Seen und Tümpel, die beim Eintrocknen zu Fischfallen werden. Die Fische gehen dann jämmerlich zugrunde, auch wenn sich Mitglieder der Fischerzunft (die strikt gegen die Flutungen sind) bemühen, wenigstens einige Tiere zu retten. Wir beobachten in den überfluteten Gewässern Eutrophie (erkennbar z.B. an wuchernden Schleimalgen) und immense Schlammablagerungen. Die damalige Wassertiefe von mehreren Metern beispielsweise. im Stückergraben geht immer mehr zurück bis unter 1 m. Man muss kein Jesus sein, um hier bald übers Wasser laufen zu können ... Winterschlafende bzw. winterruhende Tiere wie der Dachs oder andere Säugetiere im Wald haben in den brachialen Flutungen wenig Chancen und sterben im Wasser ab.
 
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Eine Umweltverträglichkeitsprüfung/Studie für die Flutungen des Taubergießen gibt es übrigens nicht. Begründung des genehmigenden Landratsamts Offenburg: da die Ökoflutungen eine Maßnahme für die Natur ist (angeblich eine Auerenaturierung), braucht es keine UVS. Man fasst es nicht! Soweit zur staatlich gewollten fahrlässigen Zerstörung eines wertvollen Naturschutzgebietes. Während meines Biologie-Studiums an der Uni Tübingen war eines der absoluten Highlights eine mehrtägige Exkursion in den Taubergießen (damals noch angeflutet), was uns und unsere Professoren staunen und schwärmen ließ hinsichtlich der Artenvielfalt und Ökologie dieses einzigartigen Gebiets. Die Taubergießen-Flutungen über die Bresche des Leopoldkanals sind m.E. nur ein milde Variante von dem, was größere Flutungen mit Rheinwasser in den Polderräumen anstellen werden.
 
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Fazit: Die bisherige Bilanz der „ökologischen“ Flutungen ist desaströs. Das unbiologische Konzept stimmt hinten und vorne nicht und die praktischen Folgen entsprechen in keiner Weise einer „Auenrenaturierung“. Im Gegenteil: Ökoflutungen wie im Taubergießen und in den Poldern Altenheim schädigen nachweislich Natur und ökologische Prozesse. Sie dezimieren die einzigartige Artenvielfalt und Lebensraumvielfalt der Rheinauen und können deshalb keine „Ausgleichsmaßnahmen“ darstellen.
 
Auf Naturschutzgebiete wird keinerlei Rücksicht genommen. Deswegen wehren wir uns auch 2018 gegen Ökologische Flutungen – in allen Polderräumen.
 
 
 
Klaus Rudolph
Paul Munzinger
 
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